Äbtissin Mechthild Thürmer (Preisträgern des Göttinger Friedenspreises 2021) im Gespräch mit Jens Rohlfing (ev. Gemeinde Hitzacker), Peter Desoi (eXchange Salzwedel) u.a.

„Was ich gemacht habe, war für mich selbstverständlich. Das hat der Tag und die Situation so verlangt“, sagt Mechthild Thürmer, die im Kloster Kirchenasyl bietet. Tagtäglich wird Menschen in Deutschland das Asyl verweigert, weil ihre berechtigten Gründe nicht akzeptiert werden. Viele dieser Menschen werden von kirchlichen Institutionen vor einer Abschiebung geschützt. Wir wollen mit Mechthild Thürmer darüber ins Gespräch kommen, wie der Alltag eines Kirchenasyls aussieht, weshalb sie es als Pflicht empfindet, Kirchenasyl zu ermöglichen und wie sie mit Verfolgung und Strafandrohung der Behörden umgeht. Die Ordensschwester im oberfränkischen Kirchschletten hat seit 2015 etwa 30 Menschen Kirchenasyl gewährt. Im Jahr 2018 erhielt sie von der Staatsanwaltschaft Bamberg einen Strafbefehl über 2.500€, den sie nicht bezahlte. Die Verhandlung bei Gericht steht noch aus.

Die Solidarische Provinz sieht sich als Teil eines bundesweiten Netzwerks, das Kirchenasyle und Bürger*innenasyle unterstützt. Das Kirchenasyl wird kriminalisiert, das Asylrecht weiterhin eingeengt,
trotzdem soll weiterhin praktisch gehandelt werden. Wir möchten darstellen, wie das Konzept des Bürger*innenasyls das Kirchenasyl ergänzen und Menschen vor Abschiebungen schützen kann. Wir laden Euch herzlich ein, Eure Gedanken und Fragen einzubringen.

Veranstalterinnen:
Netzwerk Solidarische Provinz Wendland/Altmark
Café Zuflucht Dannenberg

Kontakt: asyl@zufluchtwendland.de