Hin und wieder taucht die Erinnerung an unseren Wohlstand in Beta-Amyloid-Plaques unter. Dann ist es praktisch, wenn der Unwohlstand anderer Menschen diese motiviert, uns zu umsorgen.
So kommt auch Marija nach Deutschland, um mit Pflege- und Betreuungstätigkeit Geld für ihre Angehörigen daheim in der Ukraine zu verdienen. Rund um die Uhr soll sie sich in einer alten Villa um den an Demenz erkrankten Curt kümmern. Dabei bringt sie jedoch die fragile Dynamik der arbeitgebenden Familie ganz unfreiwillig durcheinander. Während Curts Tochter Almut zwischen Sinnfrage und Kontrollwahn hin und herpendelt, beginnt Curt, Marija für seine früh verstorbene Frau Marianne zu halten, und wähnt sich zunehmend in längst vergangenen Zeiten. Marija lässt sich auf das skurrile Spiel ein, und der alte Herr entwickelt – zurückversetzt in das Lebensgefühl der 70er Jahre – eine ganz neue Lebensfreude, aber auch die Ahnung einer tief vergrabenen, schmerzlichen Erinnerung. Als dann noch Almuts Bruder Philipp auftaucht und Marijas Nähe sucht, überstürzen sich die Jahrzehnte und Ereignisse.
D 2020 / R: N. Heinze, M. Dietschreit / D: G. M. Halmer, E. Schüle, F. Hinrichs / 109 Min.
