Datum | Zeit | Ort |
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06.09.20 | 16:00 | Anderswo |
Im Rahmen der literarischen Veranstaltungsreihe „Zusammenleben – Wurzeln und Wandel“ liest Emilia Smechowski (Foto: Anna Szkoda) aus ihrem Buch „Wir Strebermigranten“ (Hanser Berlin, 2017), in dem sie die Geschichte ihrer Familie erzählt. Diese kam 1988 aus Polen nach Westberlin, wo aus Emilka Emilia und aus Polnischem Deutsches wurde. Wenn die neuen Kollegen der Eltern zum Essen kamen, gab es nicht Piroggen, sondern Mozzarella und Tomate. Und jeder Fehler, der Emilia in Deutschdiktaten unterlief, entsetzte ihre Mutter. Die persönliche Geschichte einer kollektiven Erfahrung von Scham und Anpassung, von Selbstbehauptung und Befreiung.
„‚Wir Strebermigranten‘ ist vieles in einem: Die Autobiographie einer noch jungen Frau, ein Essay, eine Familien- und eine Emanzipationsgeschichte, ein Beitrag zur aktuellen Flüchtlingsdebatte und das psychologische Porträt einer ganz bestimmten Einwanderungsgeneration… Dem jahrelangen Versteckspiel ihrer Familie setzt Schmechowski nun die geradezu schmerzliche Offenheit ihres Buches
entgegen.“ Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.09.17
„Emilia Smechowskis zwischen Essay und Roman changierendes Buch besticht durch seinen schnörkellosen Stil. Oft sind es ihre beiläufig-lakonischen Beobachtungen, die ein stimmiges Gesamtbild einer deutschen Migrationskultur ergeben.“ Harry Nutt, Frankfurter Rundschau, 04.08.17
„Ein Buch, das dazu beitragen wird, mehr polnische Geschichte in Deutschland zu erfragen und erfahren.“ Joachim Dicks, NDR Kultur, 28.07.17
„Es ist die Geschichte einer Befreiung – und zugleich eine Reflexion über Migranten, Integration und Heimat.“ Isabel Fannrich-Lautenschläger, Deutschlandfunk, 24.07.17
„Emilia Smechowski ist die mutigste Autorin ihrer Generation.“ Maxim Biller
„Eigentlich ist dieses Buch ein Familienroman. Er handelt von Kindern und Eltern, von Enge und Freiheit, und wie jeder großartige Familienroman erzählt er eine ganz besondere Geschichte, die zugleich die Geschichte sehr vieler Familien ist. Und am Ende fragt man sich, woher eigentlich die Vorstellung kommt, Menschen wären erst dann so richtig in ihrem neuen Land angekommen, wenn sie als Einwanderer nicht mehr zu erkennen sind.“ Isabel Bogdan
Emilia Smechowski, geboren 1983 als Emilka Elżbieta Śmiechowska in Wejherowo / Polen, floh mit ihrer Familie 1988 nach Westberlin. Sie studierte Operngesang und Romanistik in Berlin und Rom. Zunächst arbeitete Smechowski als Redakteurin bei der Tageszeitung (taz) und seither als freie Autorin und Reporterin, u. a. für Süddeutsche Zeitung und Die Zeit. Für ihre Reportagen wurde sie vielfach preisgekrönt, u.a. 2015 mit dem Deutschen Reporterpreis und 2016 mit dem Konrad-Duden-Journalistenpreis sowie dem Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis. 2017 erschien ihr Buch „Wir Strebermigranten“. Für die Arbeit an ihrem 2019 erschienenen Buch „Rückkehr nach Polen“ zog Smechowski mit ihrer Tochter für ein Jahr nach Danzig. Mittlerweile lebt und arbeitet sie wieder in Berlin.
Ort: Wiese des Künstlerhofs Schreyahn, Rundling 19, 29462 Wustrow
Eintritt: 8 Euro / ermäßigt 4 Euro / Jugendliche bis 18 Jahren frei
Um Voranmeldung wird gebeten: telefonisch unter 0175 – 52 70 777 (auch AB), per Mail an kultur@platenlaase.de oder über www.platenlaase.de
Die Bücher der Autor*innen sind in der Alte Jeetzel Buchhandlung erhältlich.
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Landkreis Lüchow-Dannenberg, dem Rotary Club Lüchow-Dannenberg und Voelkel Naturkostsäfte GmbH