Literaturgespräch in Neu Tramm (Raum 2): Manja Präkels

DatumZeitOrt
21.08.20 19:30Anderswo

Ein Literaturgespräch mit Manja Präkels über ihren Roman „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ (Verbrecher Verlag, 2017; btb, 2019) setzt unsere Veranstaltungsreihe „Zusammenleben – Wurzeln und Wandel“ fort. Moderiert wird der Abend von Britta Gansebohm.

Manja Präkels erzählt in ihrem Debütroman vom Verschwinden der DDR in einem brandenburgischen Kleinstadtidyll, dem Auftauchen verloren geglaubter Gespenster, von Freundschaft und Wut. Landleben zwischen Lethargie und Lebenslust. Mimi und Oliver sind Nachbarskinder und Angelfreunde in einer kleinen Stadt an der Havel. Sie spielen Fußball miteinander, leisten den Pionierschwur und berauschen sich auf Familienfesten heimlich mit den Schnapskirschen der Eltern. Mit dem Mauerfall zerbricht auch ihre Freundschaft. Oliver wird unter dem Kampfnamen Hitler zu einem der Anführer marodierender Jugendbanden. In Windeseile bringen seine Leute Straßen und Plätze unter ihre Kontrolle. Dann eskaliert die Situation vollends …

Für „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ wurde Manja Präkels 2018 unter anderem mit dem Anna-Seghers-Preis sowie dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Manja Präkels lebt als freie Schriftstellerin, Musikerin und Sängerin der Band „Der Singende Tresen“ in Berlin. Im Jahr 2000 führte sie Interviews mit links- und rechtsradikalen Jugendlichen, aus denen die ZDF-Dokumentation „Die Zecken von Zehdenick“ entstand. Seit 2002 entstanden mehrere Liedtheater-Programme und Stücke für Kindertheater mit Co-Autor Markus Liske, mit dem sie seit 2009 auch die „Gedankenmanufaktur WORT & TON“ betreibt. In gemeinsamer Herausgeberschaft erschienen seither die Anthologien „Kaltland – Eine Sammlung“ (2011) und „Vorsicht Volk!“ (2015) sowie das Erich Mühsam-Lesebuch „Das seid ihr Hunde wert!“ (2014). Zwischen August 2015 und Mai 2016 veröffentlichte Präkels in „die tageszeitung“ den Fortsetzungsroman „Im Anwohnerpark“.

„Eine Geschichte aus der brandenburgischen Provinz, mit Horrormomenten, von den Wendejahren bis in die Jetztzeit. Manja Präkels hat das meiste in den Neunzigern selbst so erlebt, in Zehdenick im Landkreis Oberhavel, eine gute Stunde von Berlin entfernt. Im Buch ist es verdichtet und zugespitzt, aber wahr. Die besonders verstörenden Geschichten habe sie ausgelassen, sagt die Autorin. Weil ihr dafür die Sprache fehle.“ Anna Fastabend / Süddeutsche Zeitung

„Das Buch der Stunde“ Nadine Kreuzahler / rbb Inforadio

„Sowieso findet Präkels für das Leben in der Provinz einfache, treffende Worte. […] „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ [entwickelt] einen beeindruckenden Sog, der einen oft tiefer ins Brandenburg der Nachwendezeit versetzt, als einem das lieb ist.“ Jens Uthoff / taz

„Manja Präkels’ Debüt „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ ist ein Roman, der von der Vergangenheit erzählt. Und dabei in unsere Gegenwart führt. Denn er zeigt, wie aus Kindern der DDR ganz verschiedene Menschen wurden.“ Ralf Klausnitzer / der Freitag

„Manja Präkels Romandebüt über die Kindheit eines Mädchens und ihr Heranwachsen in einem Brandenburgischen Dorf, das mehr und mehr zu einer Hochburg von Neonazis wird, zieht tief rein: nicht zuletzt über eine poetische Sprache, gegen die auch die inhaltliche Härte machtlos ist.“ Lara Sielmann / Curt Magazin

Ort: Raum 2 (draußen unter der Remise), Neu Tramm 3, 29451 Dannenberg (Elbe)

Eintritt: 8 Euro / ermäßigt 4 Euro / Jugendliche bis 18 Jahren frei

Um Voranmeldung wird überschwänglich gebeten: telefonisch unter 0175 – 52 70 777 (auch AB), per Mail an kultur@platenlaase.de oder über www.platenlaase.de

Die Bücher der Autor*innen sind in der Alte Jeetzel Buchhandlung erhältlich.

Foto: Christoph Voy

Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Landkreis Lüchow-Dannenberg, dem Rotary Club Lüchow-Dannenberg und Voelkel Naturkostsäfte GmbH