Datum | Zeit | Ort |
---|---|---|
20.09.20 | 16:00 | Anderswo |
An diesem Nachmittag wird die literarische Veranstaltungsreihe „Zusammenleben – Wurzeln und Wandel“ mit Shida Bazyar (Bild: Joachim Gern) fortgesetzt, die in ihrem preisgekrönten Debütroman „Nachts ist es leise in Teheran“ (Kiepenheuer & Witsch, 2016) die Geschichte einer iranisch-deutschen Familie erzählt. Dabei wird der Bogen vom Jahr 1979 bis in die Gegenwart gespannt und berührt Behsad, den jungen Revolutionär, die Flucht vor den Mullahs und die Kinder, die in Deutschland aufwachsen und zwischen den Welten zu Hause sind. Ein Roman, in den Revolution, Unterdrückung, Widerstand und Freiheit eingewoben wurden. Die Lesung und das ausführliche Literaturgespräch werden von Britta Gansebohm moderiert.
„Auf berührende Weise zeigt Shida Bazyar die Zerreißprobe zwischen zwei Kulturen, vor der geflüchtete Menschen unweigerlich stehen. […] Wie Sonden schickt sie ihre Romanfiguren in Bereiche, die sonst nicht
sichtbar sind.“ Sara Maria Behbehani, Stuttgarter Nachrichten
„Denn der Roman erzählt nicht nur von Flucht und dem Verlust von Heimat, sondern auch von Wurzellosigkeit in beiden Kulturen – und davon, dass dieses schwierige Verhältnis zu Wurzeln ebenfalls eine Heimat sein kann.[…] Es sind deutsche Geschichten, obwohl das Buch im Iran beginnt, obwohl im Titel Teheran steht und obwohl – nein gerade weil – die Hauptfiguren darin nicht weiß sind.“ Mithu Sanyal, Laudatio zum Uwe-Johnson-Förderpreis
„Mit klarem scharfem Blick und viel Raum und Gefühl für Widersprüchliches zeichnet Bazyar ein Familienportrait über Menschen, die in einem Familienportrait über Menschen, die in einem fremden Land ein neues Leben begonnen haben und versuchen, sich etwas vom Alten zu bewahren.“ Bücher Magazin
„Shida Bazyars Debüt ist ein hochaktueller wie tiefgründiger Roman, der auf ganz sanfte Weise einen Einblick gibt, wie es sich anfühlen muss, die eigene Heimat und die Familie in einer unsicheren und gefährlichen Lage zurückzulassen und in der Fremde ein neues Zuhause zu finden.“ Ostthüringer Zeitung
Shida Bazyar, geboren 1988 in Hermeskeil / Rheinland-Pfalz, studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten in Zeitschriften und Anthologien. Im Rahmen der Klagenfurter Tage der Deutschsprachigen Literatur war sie 2012 Stipendiatin im Literaturkurs. Von der Heinrich-Böll-Stiftung erhielt sie ein Studienstipendium. Im Frühjahr 2016 wurde ihr vielbeachteter und von der Kritik positiv aufgenommener Debütroman „Nachts ist es leise in Teheran“ veröffentlicht. Das Debüt wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ulla-Hahn-Autorenpreis und dem Uwe-Johnson-Förderpreis. Bazyar lebt in Berlin und arbeitet in Brandenburg als Bildungsreferentin in der Betreuung jugendlicher Teilnehmer eines Freiwilligen Ökologischen Jahres.
Ort: Wiese des Künstlerhofs Schreyahn, Rundling 19, 29462 Wustrow
Eintritt: 8 Euro / ermäßigt 4 Euro / Jugendliche bis 18 Jahren frei
Um Voranmeldung wird gebeten: telefonisch unter 0175 – 52 70 777 (auch AB), per Mail an kultur@platenlaase.de oder über www.platenlaase.de
Die Bücher der Autor*innen sind in der Alte Jeetzel Buchhandlung erhältlich.
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Landkreis Lüchow-Dannenberg, dem Rotary Club Lüchow-Dannenberg und Voelkel Naturkostsäfte GmbH